Einweg E-Zigaretten – Was hat es mit den Vape Pens zum Wegwerfen auf sich?
Einweg E-Zigaretten, im Englischen werden sie als “Disposables” bezeichnet, liegen seit 2022 groß im Trend! Auch sieht es so aus, als würden diese Geräte zur einmaligen Verwendung aufgrund ihrer einfachen Handhabbarkeit eine gute Möglichkeit bieten, deutlich mehr Noch-Rauchern einen niedrigschwelligen Zugang zum Umstieg aufs Dampfen zu verschaffen. Doch: Wie neu sind Einweg-Vapes eigentlich? Wie funktionieren sie und inwiefern unterscheiden sie sich von anderen E-Zigaretten? Wie lange kann man Disposables nutzen? Für wen sind diese Devices geeignet, wo liegen ihre Vor- und Nachteile? Wichtige Fragen rund um das Thema Einweg E-Zigaretten möchten wir in diesem Beitrag klären!
Einweg Vapes: A Blast from the Past!
Wie funktionieren Einweg E-Zigaretten?
Was ist neu an den aktuellen Disposables?
Wie lange kann man eine Einweg E-Zigarette nutzen?
Für wen sind Disposables geeignet?
Was sind die Vor- und Nachteile von Einweg-Vapes?
Einweg Vapes: A Blast from the Past!
Einweg E-Zigaretten –- im Volksmund “Vapes” genannt, häufig sind sie auch unter ihrer englischen Bezeichnung “Disposables” anzutreffen, sind aktuell ein großes Thema in der Welt des Dampfens: Man sieht die Geräte im Einzelhandel, begegnet im Alltag Menschen, die sie gerne nutzen und auch in der Medienlandschaft sind sie Teil des öffentlichen Diskurses. Neu sind diese Geräte jedoch keineswegs! Im Gegenteil zählten Einmalprodukte zu den ersten E-Zigaretten, die vor gut 10 Jahren überhaupt am Markt erhältlich waren. Die damals noch als Cigalikes bekannten Devices erinnerten in der Tat im Aussehen und in der Haptik stark an klassische Tabakzigaretten. Das gelblich-braune Mundstück gemahnte an den Filter einer Zigarette, das Housing des Akkus war vielfach weiß und hatte die Länge und den Durchmesser einer Tabakzigarette, oft imitierte eine LED an der Spitze sogar glimmende Glut. Für das Design gab es seinerzeit gute Gründe: E-Zigaretten waren neu, kaum bekannt und man wollte Rauchern das Gefühl von etwas Bekanntem, Vertrauten geben.
Seit den Tagen der Cigalikes hat sich eine Menge getan. Das gilt einerseits in Bezug auf Bekanntheit und Akzeptanz der E-Zigarette in der Gesellschaft, ebenso aber auch im technischen Bereich. Im Laufe der voranschreitenden Entwicklung wurden die Geräte mit immer mehr und besseren Schutzfunktionen ausgestattet, die Akkus wurden leistungsfähiger, die Coils optimiert. Viele moderne E-Zigaretten sind modular aufgebaut, haben wechselbare Akkuzellen, wiederbefüllbare Tanks und erneuerbare Verdampferköpfe. Größere Mods sind stark individualisierbar, kommen mit mehreren Ausgabemodi, haben Bedienelemente und Displays als Schnittstellen zum User. Woher kommt also die Rückbesinnung auf Einweg E-Zigaretten, die manchem wie ein Rückschritt erscheinen mag? Bevor wir beleuchten, wie sich moderne Disposables von den einstigen Cigalikes unterscheiden, führen wir uns die grundsätzliche Funktionsweise der Geräte vor Augen!
Wie funktionieren Einweg E-Zigaretten?
Die Funktionsweise von Disposables unterscheidet sich im Grundsatz nicht von der anderer E-Zigaretten: Durch Stromfluss wird ein dünner Draht in Form einer Spule oder eines netzartigen Geflechts (Mesh) erhitzt. Dieser Draht ist umgeben von Watte oder einem anderen, beispielsweise keramischen Material, welches als Träger für das Liquid fungiert. Bei Liquid für E-Zigaretten handelt es sich um ein aromatisiertes Gemisch aus Propylenglykol (PG) und pflanzlichem Glycerin (VG), welches zusätzlich mit Nikotin in unterschiedlichen Konzentrationen und Darreichungsformen versetzt sein kann, aber nicht muss. Wird die E-Zigarette aktiviert, fließt also Strom, wird das Liquid an dem erhitzten Draht vaporisiert und kann als Dampf über das Mundstück der E-Zigarette inhaliert werden. Das Aroma bestimmt den Geschmack des Liquids. Die Aktivierung erfolgt via Unterdruck auf Zug am Mundstück. Die Anwendung ist dadurch intuitiv, die Geräte bieten einen niedrigschwelligen Zugang und sind im Feeling näher an der klassischen Tabakzigarette. Über unterschiedliche Ausgabemodi oder andere Möglichkeiten individueller Anpassung, beispielsweise regelbare Leistung, Spannung oder Temperatur, verfügen Einweg-Vapes nicht. Der integrierte Akku der Disposables ist fest verbaut und kann nicht ausgetauscht oder wieder aufgeladen werden. Die Kapazität der Akkumulatoren ist daher auch begrenzt und orientiert sich am Tankvolumen des jeweiligen Devices. Die Coil, an der das Liquid verdampft, kann bei Geräten, die zur einmaligen Verwendung vorgesehen sind, nicht gewechselt werden und auch der Tank der Geräte ist nicht wiederbefüllbar.
Was für viele gestandene Vaper nach einer Aufzählung von lauter Nachteilen klingt, ist für eine andere Nutzergruppe gerade der Reiz an den Disposables: Die Geräte sind absolut wartungsfrei, erfordern keinerlei Vorkenntnisse und können Out of the Box sofort verwendet werden.
Was ist neu an den aktuellen Disposables?
Auch wenn in Bezug auf elektrische Geräte zur einmaligen Verwendung mit Recht eine engagierte Diskussion zu Themen der Nachhaltigkeit geführt wird – rein technisch kann man sagen, dass bei modernen Einweg E-Zigaretten die Vorteile erprobter, geregelter E-Zigaretten-Sets mit dem Prinzip eines beratungs- und wartungsfreien, absolut intuitiven Produkts kombiniert werden.
- Thema Sicherheit: Alle in Deutschland und der Europäischen Union regulär vertriebenen E-Zigaretten Produkte unterliegen den Bestimmungen der Tobacco Products Directive 2 (TPD2). Im laufe der Zeit hat sich jedoch einerseits technisch in Bezug auf Schutzfunktionen wie die Begrenzung der maximalen Zugzeit, den Schutz vor Kurzschlüssen, den Tiefentladungsschutz oder den Schutz vor Überhitzung, andererseits juristisch, etwa im Hinblick auf die Begrenzung des maximal zulässigen Nikotingehalts des vorbefüllten Liquids viel getan. Aktuelle Disposables sind moderne E-Zigaretten, die sämtlichen rechtlichen Bestimmungen in vollem Umfang entsprechen.
- Thema Dampfentwicklung: Die ersten marktreifen E-Zigaretten – nicht nur Cigalikes, diese aber auch – verdampften das Liquid an einer einfachen Drahtspule, der Wicklung oder englisch “Coil”. Zunächst wurden diese Coils im Laufe der Zeit komplexer und boten dem Liquid eine größere Oberfläche zum Vaporisieren, ein bekanntes Beispiel ist hier die Clapton Coil. State of the Art sind momentan Mesh Coils. Bei Meshgewebe handelt es sich um eine Art Netz aus dünnem Draht. Durch die so entstehende, große Oberfläche verdampft eine höhere Menge Liquid zur gleichen Zeit, was zu intensivem Geschmack und dichter Dampfentwicklung führt. Bei vielen aktuellen Disposables wird Mesh als Standard eingesetzt.
- Thema Throat Hit: Herkömmliche Liquids lösen ein leicht kratziges Gefühl im Hals aus, welches von einigen Vapern geschätzt, von anderen aber auch als unangenehm empfunden wird. NicSalts, die wir in einem Beitrag über Nikotinsalz Liquids näher beleuchten, haben einen geringeren pH-Wert und damit in der Wahrnehmung einuger erfahrener Konsumenten einen weniger ausgeprägten Throat Hit. Während die frühen Cigalikes ausschließlich mit klassischem Liquid genutzt wurden – NicSalts waren noch gar nicht erfunden – sind moderne Disposables häufig optional, bei einigen Herstellern auch grundsätzlich mit Nikotinsalz Liquid erhältlich.
- Thema Geschmack: Den Nutzern der ersten E-Zigaretten standen vor allem klassische Tabakaromen zur Verfügung. Wenn doch mal ein fruchtiger Geschmack angeboten wurde, handelte es sich um schlichte Single-Taste Aromen wie “Erdbeere” oder “Pfirsich”. In den letzten Jahren hat sich nicht nur die Technik der E-Zigarette, sondern auch die Vielfalt der angebotenen Aromen erheblich weiterentwickelt! Tabakaromen sind heute würzig, herb oder süß erhältlich, Fruchtaromen sind in vielfältigen Kombinationen lieferbar und auch ungewöhnliche Sorten wie Gurke sind am Markt vertreten. Süße, sogenannte “Tasty Tastes” entfalten beim Vapen die Aromen von Zuckerwatte oder karamellisierter Waffel. Premiumliquids kombinieren 10 und mehr, teils gegensätzliche Aromen zu völlig neuen, eigenständigen Kompositionen. Diese geschmackliche Vielfalt wird aktuell auch in Einweg-Vapes adäquat angeboten!
Wie lange kann man eine Einweg E-Zigarette nutzen?
Nach Angaben der Hersteller ermöglichen die aktuell am Markt verfügbaren Einweg E-Zigaretten etwa 500 bis 600 Züge. Wie viele Züge man tatsächlich tätigen kann, richtet sich stark nach dem individuellen Zugverhalten: Wer lange, intensive Züge bevorzugt, endet bei einer geringeren Zahl als der- oder diejenige, die eher moderate, kurze Züge nimmt.
Die Tanks der Disposables sind in vielen Fällen mit 2 Millilitern Liquid vorbefüllt. Das bei gleicher Füllmenge verschiedene Zugzahlen angegeben werden, liegt an den unterschiedlichen Widerständen am Verdampfer. Genau wie bei herkömmlichen, wiederverwendbaren E-Zigaretten führt ein geringer Widerstand dazu, dass eine größere Menge Liquid verdampft, weil dann die Leistung – bei gleicher Ausgangsspannung – höher ist. So erlebt man einen intensiveren Geschmack und eine dichte Dampfentwicklung, das Liquid im Tank ist aber auch schneller aufgebraucht. Höhere Widerstände am Verdampfer führen bei geringeren Leistungen zu einem dezenteren Geschmack und einer nicht ganz so intensiven Dampfentwicklung. Der Vorrat an Liquid ist dann aber auch weniger schnell erschöpft.
Die auch anzutreffende Bezeichnung “Einmalprodukt” bedeutet nicht, dass man ein Disposable Device nicht auch über einen längeren Zeitraum nutzen könnte. Wer beispielsweise nur sehr wenige Züge am Tag nimmt, kann durchaus eine Woche oder länger haben, bis der Vorrat an Liquid im Tank erschöpft ist. Hat man die E-Zigarette quasi im „Dauereinsatz“, ist der Tank natürlich auch entsprechend schneller leer!
Für wen sind Disposables geeignet?
Sämtliche E-Zigaretten-Produkte richten sich an ausschließlich erwachsene Raucher, da sie im Vergleich mit der klassischen Tabakzigarette nachweislich zu 95% weniger schädlich sind! Für Raucher, welche die E-Zigarette noch nicht kennen und das Dampfen gerne einmal ausprobieren möchten, jedoch unsicher sind, ob sich die Anschaffung eines größeren E-Zigaretten-Sets für sie rentiert, können Einmalprodukte eine gute, niedrigschwellige Alternative darstellen, um schnell, unkompliziert und relativ kostengünstig mit der Welt des Vapens in Berührung zu kommen. Auch für gestandene, erfahrene Dampfer können Disposables überall dort interessant sein, wo hochwertige Geräte beschädigt werden oder verloren gehen könnten, beispielsweise auf Großveranstaltungen wie Straßenfesten oder Musikfestivals. Wer sich aus guten Gründen für das Dampfen entscheidet, für den kann langfristig der Schritt hin zum wiederverwendbaren Produkt sinnvoll sein, da diese Geräte, wie die Aufstellung im nächsten Absatz zeigt, beispielsweise unbestreitbare Vorteile in Bezug auf Multifunktionalität haben. Gleichzeitig sind wiederverwendbare Produkte natürlich nachhaltiger und ressourcenschonender. Auch in Bezug auf die Kosten macht es selbstverständlich Sinn, wesentliche Teile eines Devices wie den Akku, die Platine oder das Housing mehrfach zu verwenden. Allen, die das Dampfen bislang nur über Disposables kennen, sei mit auf den Weg gegeben: Auch bei wiederverwendbaren Geräten ist E-Zigarette nicht gleich E-Zigarette! Von wirklich komplexen Geräten, mit vielen individuellen Einstelloptionen, bis hin zum Cap-System, welches im Look and Feel einem Disposable sehr nahe kommt, jedoch die mehrfache Nutzung wesentlicher Baugruppen ermöglicht, ist die Palette unheimlich breit. Ein genauer Blick auf die am Markt angebotenen Geräte lohnt sich in jedem Fall:
Was sind die Vor- und Nachteile von Einweg-Vapes?
Worin die wesentlichen Unterschiede zwischen Einweg Vapes und klassischen E-Zigaretten-Sets bestehen, an welcher Stelle die Vor-, aber auch die Nachteile von Geräten aus der jeweiligen Kategorie liegen, findet Ihr hier übersichtlich dargestellt:
Die Diskussion rund um Einweg E-Zigaretten wird so schnell nicht enden! Wir hoffen, wir konnten mit diesem Artikel einen Beitrag leisten, Eure Fragen zum Thema Einweg-Vapes bzw. Disposables zu beantworten!