Nikotinstärke im Liquid – welche ist die richtige für mich?
Liquids für E-Zigaretten werden nicht nur in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Darreichungsformen angeboten, sondern sind auch mit unterschiedlicher Nikotinstärke erhältlich. Angaben wie “12 mg/ml” lassen sich online oder in Dampfershops im Kontext mit allen Liquids finden. Was verbirgt sich aber hinter diesen Werten? Welche Nikotinstärke ist für welchen Vaper zu empfehlen? Und welche Rolle spielt eigentlich die Zugtechnik bei der Auswahl der Nikotinstärke? Der folgende Blogbeitrag wird Dir helfen, die für Dich passende Nikotinstärke herauszufinden!
Welche Nikotinstärken gibt es bei E-Zigaretten Liquids?
Wieviel Nikotin im Liquid ist richtig für mich?
Spielt für die Nikotinstärke die Zugtechnik beim Dampfen eine Rolle?
Warum ist es sinnvoll, die Nikotinstärke mithilfe der E-Zigarette zu reduzieren?
Wie bestimme ich die Nikotinstärke im Liquid?
Im Vergleich: welche Nikotinstärke haben herkömmliche Tabakzigaretten?
Spielen NicSalt-Liquids bei der Betrachtung des Nikotingehalts eine Rolle?
Welche Nikotinstärken gibt es bei E-Zigaretten Liquids?
Nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten werden üblicherweise in den Stärken 3, 6, 9, 12 oder 18 mg/ml verkauft. Die Angabe mg/ml sagt dabei aus, wie viel Milligramm Nikotin in einem Milliliter Liquid enthalten sind – unabhängig von der Flaschengröße. Auch sind nikotinfreie Liquids (Nikotingehalt: 0 mg/ml) erhältlich. Wer Lust hat und etwas tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann mit Hilfe von Basen, Aromen und Nikotinshots auch eigene Liquids mischen, und so Liquids mit anderer Nikotinstärke erhalten. Die europäische Gesetzgebung im Rahmen der TPD2 regelt, dass innerhalb der EU keine Flüssigkeiten mit einem Nikotingehalt > 20 mg/ml abgegeben werden dürfen. Nikotinshots haben daher in der Regel einen Nikotingehalt von 18 oder 20 mg/ml. Eine höhere Nikotinstärke lässt sich folglich auch durch individuelles Mischen nicht erzielen und ist auch nicht empfehlenswert.
Wieviel Nikotin im Liquid ist richtig für mich?
Wie auch bei Fragen zur geeigneten E-Zigarette, dem besten Liquid oder der Häufigkeit des Vapens: natürlich kann das nur jeder für sich selbst herausfinden. Ein paar Tipps lohnt es dabei jedoch zu beherzigen: Gerade Umsteiger, die von der klassischen Tabakzigarette kommen, tendieren gelegentlich dazu, mit einer geringen Nikotinstärke zu starten. Ganz nach dem Motto: “Wenn schon, denn schon!”. Das muss nicht der richtige Weg sein! Gegebenenfalls hat der Körper anfänglich noch ein stärkeres Verlangen nach Nikotin, und es wird der falsche Schluss gezogen: “Dampfen ist nichts für mich”. Empfehlenswert ist es sogar, mit einer etwas höheren Nikotinstärke zu beginnen, und den Nikotingehalt dann langsam zu reduzieren – bis man bei der Nikotinstärke angelangt ist, die man für sich selbst als passend empfindet.
Spielt für die Nikotinstärke die Zugtechnik beim Dampfen eine Rolle?
Eine ganz entscheidende sogar! Beim Dampfen vom Mund zur Lunge (Mouth To Lung | MTL) wird Liquid mit einer vergleichsweise geringen Leistung (meist unter 20 Watt) an einem Heizmaterial mit relativ hohem Widerstand (deutlich über ein Ohm) vaporisiert. Liquids mit 12 oder 18 mg/ml sind für diese Zugtechnik vorgesehen. Beim subohmen Vapen mit direkter Lungeninhalation (Direct Lung | DL) trifft eine deutlich höhere Leistung (kann dreistellig sein) auf einen viel geringeren Widerstand (oft unter 0,2 Ohm). Die Folge: Eine wesentlich höhere Menge Liquid verdampft und entsprechend mehr Nikotin wird vom Körper aufgenommen. Umsteigern wird empfohlen, mit dem Dampfen im MTL-Bereich zu beginnen, da das Zugverhalten dem der herkömmlichen Tabakzigarette ähnlich ist. Wer das subohme Vapen probieren möchte, sollte genau umgekehrt zum Beispiel oben verfahren: mit geringer Nikotinstärke (nicht mehr als 0,3 mg/ml) starten und nur, wenn der Rückgriff auf die Tabakzigarette droht, mit Bedacht erhöhen!
Nikotinstärke und Zugtechnik
Gelegenheitsraucher | 1 – 10 Zigaretten / Tag | 10 – 20 Zigaretten / Tag | mehr als 20 Zigaretten / Tag |
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MTL | 0 – 3 mg / ml | 3 – 6 mg / ml | 6 – 12 mg / ml | 12 – 18 mg / ml |
RDL | DL | 0 – 1 mg / ml | 1 – 3 mg / ml | 3 – 4 mg / ml | 4 – 6 mg / ml |
Warum ist es sinnvoll, die Nikotinstärke mithilfe der E-Zigarette zu reduzieren?
Die gute Nachricht vorweg: Laut einer Studie der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England ist das Dampfen von E-Zigaretten mindestens 95% weniger schädlich als das Rauchen herkömmlicher Tabakzigaretten. Das größte Risiko beim klassischen Rauchen geht überdies von dem durch Verbrennungsprozesse entstehenden Teer aus, wie der britisch-südafrikanische Wissenschaftler Prof. Michael Russell erkannte: “People smoke for nicotine, but they die from the tar.” (Die Menschen rauchen wegen des Nikotins, aber sie sterben wegen des Teers.). Dennoch ist Nikotin ein Nervengift mit hohem Suchtpotential und kann in höherer Dosierung schädigend wirken. Der Wunsch, die eigene Nikotinaufnahme zu reduzieren ist also nachvollziehbar. Da bei der E-Zigarette die Nikotinstärke weitestgehend selbst bestimmt und – im Gegensatz zur klassischen Tabakzigarette – auch auf Null gesetzt werden kann, darf sie als geeignetes Mittel zur schrittweisen Nikotinreduktion angesehen werden.
Wie bestimme ich die Nikotinstärke im Liquid?
Auf dem Etikett gebrauchsfertig gekaufter Liquids für E-Zigaretten muss der Nikotingehalt in mg/ml gesetzlich verpflichtend angegeben werden. Wer mithilfe von Basen, Aromen und Nikotinshots Liquids selbst mischen möchte, um andere Nikotinstärken als die handelsüblichen zu erzielen, kann sich mit einer einfachen Verhältnisgleichung helfen.
Gehen wir zunächst von einem handelsüblichen 10 ml Nikotinshot mit einem Nikotingehalt von 20 mg/ml aus. Um beispielsweise 50 ml Liquid zu erhalten, mischen wir diesen mit 10 ml Aroma (hier beispielhaft, Empfehlungen des Herstellers beachten!) und 30 ml nikotinfreier Base. Um die Nikotinstärke zu ermitteln, dividieren wir zunächst die Zielmenge 50 ml durch die Referenzmenge 10 ml und erhalten den Faktor 5. Nun dividieren wir die Nikotinstärke des Shots (20) durch diesen Faktor (5) und erhalten 4. Unsere 50 ml Liquid haben eine Nikotinstärke von 4 mg/ml:
Stärke Nikotinshot : (Zielmenge : Referenzmenge) = Nikotinstärke im mg/ml
Im nächsten Beispiel mischen wir – um 100 ml Liquid zu erhalten – zwei Nikotinshots mit 18 mg/ml mit 20 ml Aroma und 60 ml nikotinfreier Base. Die 18 mg/ml dürfen bei den Shots nicht addiert werden, da sie sich ja auf einen Milliliter beziehen, die Referenzmenge 10 ml hingegen wird bei zwei 10 ml Shots zu 20 ml addiert:
18 : (100 : 20) = 3,6
Wir erhalten 100 ml Liquid mit einer Nikotinstärke von 3,6 mg/ml! Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass einige Hersteller empfehlen diese Liquids vor dem Gebrauch eine Zeit lang “reifen” zu lassen. Angaben dazu finden sich dann auf dem Etikett bzw. im Beipackzettel des Aromas. Zum Mischen von Liquids gibt es sicher noch einiges mehr zu sagen. Hier soll es primär um Nikotinstärken gehen. Allen, die mehr erfahren möchten, sei weiterführend dieser Beitrag empfohlen!
Im Vergleich: Welche Nikotinstärke haben herkömmliche Tabakzigaretten?
Der Vergleich mit der Tabakzigarette soll Umsteigern hier lediglich als Richtwert dienen. Wieviel Nikotin beim Rauchen einer Tabakzigarette aufgenommen wird, hängt von vielen Faktoren wie Lungenfunktion, Geschlecht, Art des Rauchens, Charakteristika der Zigarette etc. ab. Als grober Vergleichswert kann gelten: Eine Tabakzigarette enthält ca. 12 mg Nikotin, von denen 1 bis 3 mg beim Rauchen einer Zigarette tatsächlich aufgenommen werden.
Spielen NicSalt-Liquids bei der Betrachtung des Nikotingehalts eine Rolle?
Als Anfang des Jahres 2019 die ersten Nikotinsalz-Liquids (Nicsalts) auf den europäischen Märkten bzw. in Deutschland erhältlich waren, kursierten in den Medien viele abenteuerliche, teils auch widersprüchliche Gerüchte in Bezug auf diese Liquids, die sich im Kern durch einen niedrigeren ph-Wert unterscheiden. NicSalts werden von vielen Dampfern als weniger rau und kratzig im Hals empfunden. Der “Throat Hit”, eben das etwas kratzige Gefühl im Hals fällt bei Liquids auf Nikotinsalz-Basis geringer aus. Einige Vaper mögen das als angenehm empfinden, andere Nutzer haben vielleicht gerade das Gefühl, dass ihnen beim Dampfen etwas fehlt. Am Ende bleibt das Geschmackssache. Fakt ist, das auf den Etiketten von NicSalt-Liquids bzw. Shots ebenso wie bei allen anderen Liquids der Nikotingehalt in mg/ml angegeben ist und dieser die gesetzliche Höchstgrenze von 20 mg/ml nicht überschreiten darf. Aktuell gibt es von wissenschaftlicher Seite verschiedene Aussagen darüber, inwiefern bei Nicsalts von einer schnellere Anflutung ausgegangen werden kann. Ob Nikotinsalze oder “herkömmliche” Liquids genutzt werden, spielt für die Betrachtung der Nikotinstärke letztendlich keine Rolle. Wer sich näher in die Thematik der unterschiedlichen Liquids einlesen möchte, dem sei der Artikel “Welche E-Zigaretten Liquids gibt es?” auf diesem Blog ans Herz gelegt!